Info Tattoonadeln und Nadelmodule bei Tat2Basix Tattoobedarf
Wir unterscheiden derzeit zwischen 2 Nadelsystemen:
1. Standard Tattoonadeln an einer langen Nadelstange
Zu verwenden mit Spulen- oder Rotarymaschinen welche für dieses ältere und ursprüngliche System geeignet sind. Klick für Beispiel
2. Nadelmodule (Cartridges)
Dieses aktuell am meisten verwendete Nadelsystem hat sich innerhalb kurzer Zeit stark durchgesetzt. Nadelmodule lassen sich wesentlich einfacher wechseln und es gibt mittlerweile eine scheinbar unbegrenzte Auswahl an Konfigurationen. Die Kompatibilität mit (fast) allen Maschinen die mit diesem System arbeiten ist ein weiterer Vorteil. In unserem Shop sind alle Nadelmodule mit allen Nadelmodul-Maschinen kompatibel.
Alle Nadeln, egal welches System, sind immer einzeln und steril mit MHD im Blister verpackt.
Bevor wir zu den Details der verschiedenen Konfigurationen und Anwendungsgebieten von Tattoonadeln kommen ist zu beachten, dass es sich bei dem allgemeinen Begriff "Tattoonadel" (fast) immer um zusammengelötete Nadelbündel handelt. Eine einzelne Nadel hat nur die Liner Nadel "1 RL", welche vergleichsweise selten benutzt wird. Dementsprechend befinden sich bei einer Nadel mit der Bezeichnung "5 RL" fünf Nadeln im Bündel, usw.
Übliche Nadelstärken sind 0,25/ 0,30/ 0,35 und 0,40mm.
Das bedeutet, dass jede einzelne Nadel die sich vorne in der Nadelgruppe befindet diesen Durchmesser hat.
Round Liner (RL): Diese Nadeln, ihr habt es geahnt, sind speziell zum Linien ziehen. Die Nadeln sind rund gruppiert und vorne an der Spitze konisch (spitz) zulaufend. Dies wird dadurch erreicht, dass die Spitzen leicht zusammengedrückt werden und dann bis fast an die Spitze zugelötet werden. Von der Spitze bis zum Beginn der Lötung sind es nur 3 - 5 mm. Gebräuchlich sind diese Nadelgruppen mit 3 bis 18 Nadeln in den Nadelstärken 0,25 mm / 0,30 mm/ 0,35 mm/ 0,40mm. Die Nadelgruppe selbst wird beim Tätowieren senkrecht zur Haut geführt.
Linernadeln sind zum Füllen und Schattieren ungeeignet. Durch den weit vorne liegenden Lötpunkt und das Zusammenfassen der Nadeln sollte mit sehr flüssiger Farbe gearbeitet werden. Die Liner Nadel kann auch ohne Farbe zum ziehen von sogenannten Blutlinien benutzt werden. Diese dienen bei Freihandtätowierungen während der Sitzung der Orientierung des Tätowierers.
Round Shader (RS): Hier werden die Nadeln ebenfalls zu runden Bündeln gruppiert und dann vom oberen Ende her zusammen gelötet. Von der Spitze bis zum Beginn des Lötzinns sind es ca. 10 - 14 mm.
Die Nadeln verlaufen gerade. Durch die im Vergleich zur Liner Nadel größeren Abstände zwischen den einzelnen Nadeln kann durch einen Kapillareffekt recht viel Farbe aufgenommen werden. Diese Nadeln werden zum Füllen und Schattieren benutzt. Gebräuchlich sind diese Nadelgruppen mit 3 bis 18 Nadeln in allen Nadelstärken.
Die Nadelgruppe selbst wird beim Tätowieren senkrecht zur Haut geführt. Round Shader können mit allen Farben benutzt werden, eignen sich jedoch besonders für traditionelle pastöse Tätowierfarben und Farben mit grobem Pigment.
Flat Shader (F): Als Flachnadeln werden solche Nadelgruppen bezeichnet, bei denen die einzelnen Nadeln parallel nebeneinander liegen. Bei Flachnadeln werden die letzten 8 - 14 mm bis zur Spitze nicht zusammen gelötet. Die meisten Flachnadeln haben zwischen 4 und 15 Nadeln und werden in allen Stärken benutzt. Diese Nadeln werden überwiegend zum Ausfüllen verwendet. Der Vorteil ist, dass man beim Tätowieren besser in fein verlaufende Spitzen kommt. Flachnadeln können mit allen Farbtypen benutzt werden.
Doppel Magnum (M2): Spielen auf dem Tattoomarkt kaum mehr eine Rolle. Bei den Doppelmagnum handelt(e) es sich um zwei versetzt übereinander gelötete Flachnadeln. Hier befindet sich eine ungerade Anzahl Nadeln in der unteren Reihe und eine gerade Anzahl in der oberen Reihe. Der Lötpunkt liegt normalerweise zwischen 8 - 12 mm von der Nadelspitze. Doppelmagnum gibt es von 5 - 39 Nadeln, gebräuchlich sind jedoch 9 - 17 Nadeln. Bei einer 9er Doppelmagnum benutzt man eine 5er Magnumspitze, da 5 Nadeln in der unteren und 4 in der oberen Reihe sind. Eine 17er Doppelmagnum entspricht von der Breite einer 9er Magnum Nadel. Doppelmagnums gibt es in allen Nadelstärken. Diese Nadeln werden speziell zum Füllen der Tattoos verwendet, können eingeschränkt aber auch zum Schattieren benutzt werden.
Magnum (M1): Bei den Magnum Nadeln handelt es sich um gespreizte, übereinander liegende Flachnadelgruppen. Dies bedeutet, dass die Nadeln an der Spitze zwei Reihen bilden, eine ungerade Zahl in der unteren Reihe und eine gerade Zahl in der oberen Reihe. Der Lötpunkt beginnt meist 10 - 12 mm von der Nadelspitze entfernt. Übliche Größen für Magnum Nadeln sind 5 - 15 Nadeln, es gibt jedoch auch wesentlich größere mit bis zu 39 und 45 Nadeln. Magnum Nadeln werden in allen Nadelstärken angeboten. Sie werden überwiegend zum Füllen und Schattieren benutzt.
Mit Magnum-Nadeln wird schräg zur Haut gearbeitet, somit wird die Nadel und die Farbpigmente schräg in die Epidermis gesetzt. Der Vorteil ist das die Pigmente sich besser in der Haut verteilen. Magnum Nadeln sind optimal mit flüssigeren Farben und fein dispergiertem Pigment zu benutzen.
Open Magnum: Spielen auf dem Tattoomarkt kaum mehr eine Rolle. Als Open Magnum werden Magnum-Nadeln bezeichnet, die stark gespreizt sind und die weiter nach vorne gelötet werden. Der Lötpunkt ist meist 8 - 10 mm von der Spitze entfernt. Open Magnum werden normalerweise mit 5 - 15 Nadeln angeboten, größere Nadelpakete werden kaum verwendet. Sie sind in allen Nadelstärken im Einsatz. Diese Nadeln werden überwiegend zum Füllen benutzt, sie können aber auch zum Schattieren eingesetzt werden. Wie mit den normalen Magnum-Nadeln wird schräg zur Haut gearbeitet. Durch das starke Spreizen dieser Nadeln wird viel Farbe aufgenommen und transportiert. Gerade pastöse Farbe und solche mit grobem Pigment werden optimal in die Epidermis transportiert und es gibt einen sehr deckenden Gesamteindruck.
Soft Edge Magnum (Abkürzung SEM oder auch RM): Rund-Magnum Nadeln sind Magnum Nadeln, bei denen die einzelnen Nadeln der Gruppe zum Rand hin weiter zurück stehen. Nach außen hin immer ein wenig mehr zurück bis ein weicher Rand (Soft Edge) entsteht. Diese Nadeln bewirken, dass keine scharfen Kanten beim Schattieren entstehen und das Bild gleichmäßiger und mit sanftem Verlauf wird. Weiche Schattierungen sind ein typisches Anwendungsbeispiel für Soft Edge Magnum Nadeln. Auch Portrait-Künstler die ohne Liner Nadeln arbeiten verwenden oftmals ausschliesslich Soft Edge Magnums. Die Haut wird an den Rändern außerdem weniger verletzt als bei normalen Magnums. Soft Edge Magnums gibt es in den gleichen Größen wie normale Magnums, jedoch werden überwiegend größere Nadelgruppen benutzt, da hier die Vorteile gegenüber normalen Magnums deutlicher hervortreten. Sie werden in allen Nadelstärken angeboten und eingesetzt. Soft-Edge Nadeln sind besonders geeignet für flüssigere Farben mit feinem Pigment, können aber auch mit traditionellen pastösen Farben verwendet werden.